Wohin mit dem Atommüll?

Um sich dieser Frage zu nähern, muss man sich zunächst überlegen, was eigentlich Atommüll ist, wo er herkommt und warum er so gefährlich ist. Dazu haben Frau Scholz und Herr Hofmann von der BGE (Bundesgesellschaft für Endlagerung) die SchülerInnen des 10. Jahrgangs am Montag, den 04.03.2024, gebeten, ihren ersten Gedanken zu Radioaktivität zu notieren und dann zu überlegen, wie viele Atomkraftwerke in Deutschland am Netz sind und wie groß die bisherige Atommüll-Menge ist.
Frau Scholz informierte dann darüber, dass von 1957 bis letztes Jahr April, also 2023, Kernkraftwerke in Deutschland genutzt wurden und nun die Überbleibsel nach dem Verursacherprinzip auch in Deutschland entsorgt werden müssen. Daher arbeitet die BGE seit 2017 im Auftrag der Bundesregierung an der Verwaltung und Überwachung der bisherigen Zwischenlager und insbesondere an einer Standortsuche für die Endlagerung des hochradioaktiven Abfalls. Dieser Abfall beträgt zwar nur 5% des gesamten Atommülls, ist aber wärmeentwickelnd, d.h.er stellt bei der Endlagerung höhere Anforderungen an die Sicherheit als der schwach- und mittelradioaktive Abfall (kontaminierte Arbeitsgeräte, Werkzeuge, Kleidung, etc.). Anhand einer Karte der derzeitigen Lagerungsorte des Mülls wird mit den SchülerInnen erörtert, warum Zwischenlager (oberirdisch) nicht sinnvoll sind und was mit dem Atommüll getan werden soll. Die mittlerweile verworfenen Entsorgungsoptionen (Lava, Weltall, Ozean) werden auch von unseren SchülerInnen genannt.
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Herr Hofmann stellte nun im Detail den Aufbau und die Endlagerung des schwach- und mittelradioaktiven Abfalls in dem bisher einzigen genehmigten Endlager „Konrad“ bei Salzgitter vor. Er erklärt die geologischen Voraussetzungen, den langen Weg der Genehmigung (20 Jahre) und die derzeitigen Vorbereitungen für die Endlagerung. Dabei erklärt er auch, dass alles Material, d.h.auch alle Fahrzeuge, die Untertage benötigt werden, oberirdisch auseinander genommen werden, durch den Schacht 1 nach unten befördert werden und dort wieder zusammengebaut werden. Alle Fahrzeuge, die in Konrad benötigt werden, werden extra dafür produziert und angefertigt. Für die Endlagerung wird der Atommüll am Schacht 2 angeliefert. Der Atommüll wird dafür in Behälter gepresst und mit Beton verfüllt, d.h. Diese Behälter bestehen zu 10% aus Atommüll und 90% aus Umverpackung, was für den Transport des Mülls die benötigte Sicherheit liefert. Für die Langzeitsicherung spielt dies aber weniger eine Rolle. Die Behälter werden dann nach einem genauen Plan in den Endlagerkammern gestapelt und mit Betonwänden abgedichtet. Der Plan sieht vor, dass Anfang der 30er Jahre die Inbetriebnahme des Endlagers Konrad stattfindet und dann der Atommüll für drei Jahrzehnte dort einlagert. Im Anschluss wird das Bergwerk zurückgebaut, d.h. Alles wird wieder verfüllt und am Ende bleibt nur das Fördergerüst (auch aus Denkmalschutzgründen) bei Schacht 1 stehen. Dies ist auch der derzeitige Plan beim Endlager Morsleben, das bisher im Gegensatz zur Asse keine Schwierigkeiten aufweist und daher in den kommenden Jahren stillgelegt werden soll.

Zum derzeitigen Stand des Standortauswahlverfahrens für ein Endlager für die hochradioaktiven Stoffe stellt Frau Scholz vor, dass bisher nach dem ersten Schritt in der ersten Phase aus geologischer Sicht noch 54% der Fläche Deutschlands geeignet ist. Nun müssen weitere Einschränkungen folgen, um dann in der zweiten Phase oberirdische Erkundungen durchzuführen. Dies wird aber sicherlich bis in die 40er Jahre andauern. Wenn man dann bedenkt, dass der Bau mindestens 20 Jahre weitere dauert und die Einlagerung dann auch nochmal 40 Jahre, wird deutlich wie wichtig es ist, dass die jetzige Generation sich mit dem Müll der Vorgenerationen auseinandersetzt und das Problem nicht noch weiter aufschiebt!


Frederike Langmaack

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